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Segeltörns

Rund Menorca 2003

 

 Urlaub, Freunde, Segeln – das sind Stichworte, die etwas Angenehmes versprechen, nämlich Urlaub – und das war die erste Septemberwoche. Die Freunde – eine von Michael zusammengestellte Crew mit Bernd 1, Bernd (Floh), Fritz, Franz und Erika, Uschi und mir. Und Segeln – na muss man da noch etwas dazu sagen?

 

Als Revier hat sich unser Skipper Michael die Balearen ausgesucht, von Mallorca rund Menorca und zurück. Starthafen war Port Bon Aire im Nordosten von Mallorca. Unser Schiff, eine brandneue Océanis 411. Wir waren die dritte Crew, die das Schiff segelte. Nach dem Verstauen der Seesäcke und der üblichen Einweisung machten wir am Nachmittag einen ersten Schlag in die Bucht von Pollensa um das Schiff kennen zu lernen – also zum warmsegeln.

Am nächsten Morgen raus aus dem Hafen, Kurs 80°, Zielhafen Ciutadela auf Menorca. Die See war ruppiger als erwartet und so kam es, dass Wolfgang nach der Sherrytime seinen Sherry samt Frühstück dem Meeresgott opferte. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch und nach 6 Stunden hatten wir die Küste Menorcas erreicht. Ein kurzer Badestopp in einer Bucht, bevor wir in den schmalen Hafen von Ciutadela einliefen. Dieser Hafen ist fast fjordähnlich – etwa 1 Kilometer lang und nur rund 50 Meter breit. Festgemacht wird im Päckchen entlang der Kaimauer mit maximal drei Schiffen. Wir waren das dritte Schiff und gerade dabei das Abendessen vorzubereiten, als sich der Salon verdunkelte und ein bedrohliches Brummen uns alle aufschreckte. Eine riesige Autofähre zwängte sich durch die enge Hafenausfahrt in Richtung See. Der Schwell brachte nicht nur die Schiffe in Bewegung, sondern sorgte auch für Hektik bei unserer Crew. Schliesslich fehlten nur wenige Zentimeter und wir hätten sowohl vorne wie hinten die Nachbarschiffe touchiert.

Das Städtchen Ciutadela lohnt einen Landgang. Kneipen, Geschäfte, die laue Mittelmeerluft – entspannt bummelten wir durch die Gassen und hatten das Glück, auf dem Platz vor der Kathedrale einem menorcinischen Folklorekonzert lauschen zu können. Ein Bierchen am Hafen beschloss den Abend.

Am nächsten Morgen starteten wir zu unserer Inselumrundung. Wir hatten uns für die Südroute entschieden. Es waren keine anstrengenden Etappen. Entspanntes Segeln entlang der Küste. Nach ein paar Stunden suchten wir uns eine geeignete Ankerbucht. Da mussten wir schon etwas suchen, denn viele Buchten waren bereits mit Yachten zugeparkt. Aber schliesslich fanden wir ein lauschiges Plätzchen. Wir warfen Anker. Lediglich ein Katamaran lag noch mit in der Bucht. Baden, Tauchen, Schnorcheln waren angesagt – Urlaub pur. Am Abend bekamen wir aber noch ein Problem. Der Wind brieste auf  - und während der Kat mit einem zweiten Anker seine Position stabilisierte, hatten wir auf unserem Schiff nur einen Anker zur Verfügung. Die Folge – Ankerwache. Bei nachts abflauendem Wind war es dann aber ein Genuss, die Sterne, Sternschnuppen und vorbei fliegende Satelliten zu beobachten.

Unser nächstes Ziel war Mahon, die Hauptstadt Menorcas. Es ging gemütlich entlang der Küste, südlich um die Isla del Aire und dann nach Norden in Richtung der Bucht von Mahon. Diese Bucht zieht sich rund 5 Kilometer ins Landesinnere, vorbei an der ehemaligen Quarantäneinsel und einer Lazarettinsel. Nach einigem Suchen fanden wir einen günstigen Liegeplatz. Unsere Stadtbesichtigung endete in einem herrlichen Hafenlokal mit einem wunderbaren Menü, Wein und guter Musik.

Die Bucht von Fornells war unser nächstes Etappenziel. Die Einfahrt in diese Bucht ist relativ schmal. Die Türme des Richtfeuers auf der Isla Sargantana sind die Ansteuerungshilfe. Puerto de Fornells ist ein sehr beschauliches, kleines Dörfchen mit einem gut ausgerüsteten Hafen. Wir wurden sofort an einen Liegeplatz verwiesen, der auch nachts bewacht wurde. Die übereinstimmende Meinung unserer Crew – in diesem Hafen hätten wir es länger ausgehalten. Ausschlaggebend dafür war nicht nur das hervorragende Fischlokal, in dem wir uns am Abend verhockten, sondern die gesamte Atmosphäre dieses kleinen Örtchens.

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag nochmals in einer Bucht ankern, bevor es zurück nach Mallorca ging, aber der Wind wurde stärker. Der Wind raumschots, Bullenstander ausgebracht – Segeln vom Feinsten. Wir kamen alle in den Club der "Über-acht-Knoten-Fahrer". Nur – wie gesagt – ankern in einer Bucht mit auflandigem Wind schien uns nicht angebracht. Und so entschlossen wir uns nochmals nach Cuitadela einzulaufen. Das Problem mit der Fähre kannten wir nun schon. Sichtlich gelassen liessen wir den Riesen an uns vorüber.

Die Rückfahrt von Cuitadela nach Mallorca war dann noch mal richtig super. In der Nacht hatte es ordentlich geblasen und die Reste dieses Sturms bekamen wir noch ab. Kaum waren wir aus dem Hafen, erwischte und ein Dünung von bis zu 5 Metern. Der Wind war auch nicht von Pappe. Er kam wieder von raumschots, also wieder Bullenstander und richtiges Ausreiten der Wellen. Unser Skipper übernahm sicherheitshalber auf der ganzen Strecke das Ruder. Mit bis zu 9,2 Konten surften wir die Wellenberge hinunter, begleitet von Delphinen. Schliesslich mussten Bernd 1 und Franz noch aufs Vorschiff, weil uns ein Schäkel am Vorsegel gebrochen war. Hatten wir für die Hinfahrt noch 6 Stunden gebraucht, so waren wir nun in 4 Stunden in Mallorca. Eigentlich zu schnell, denn damit näherte sich auch unser Urlaub dem Ende und – ehrlich gesagt – wir hätten es schon noch eine Weile ausgehalten.